Episode 19 - LARP

Shownotes

Wir haben Besuch von Shelly, die gerade ihren eigenen LARP-Podcast gestartet hat - ein guter Anlass, über LARP zu sprechen. Wie ist es um die LARP-Szene bestellt, was Diversität angeht? Wie steht es um Themen wie Sexismus, Rassismus und vergleichbares? Wir sprechen auch über kulturelle Aneignung, Blackfacing und die Zugänglichkeit von LARP für Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen. Zum Schluss hat Shelly noch reichlich Tipps und Anlaufstellen für alle, die selbst einmal LARP ausprobieren wollen.

Shellys empanzipatorischer LARP-Podcast: Jetzt mal kurz OT

Auf Podigee

Auf Twitter

Shellys privater Twitteraccount

Zur Erklärung einiger Begriffe in der Folge wie BI_PoC, able-bodied etc: Das Awareness-Glossar

Die Diversity-Lesechallenge von Amalia Zeichnerin

How to Change Your Conversations About Cultural Appropriation - Artikle von James Mendez Hodes

Die beiden Ork-Artikel von James Mendez Hodes:

Orcs, Britons, and the Martial Race Myth, Part I: A Species Built for Racial Terror

Orcs, Britons, and the Martial Race Myth, Part II: They're Not Human

Anlaufstellen für LARP:

LARPGate

Fjorlande e. V.

Orklager-Forum

Conquest of Mythodea

Drachenfest

Epic Empires

Patreon-Dankes-Musik:

Acid Lounge – FoolBoy - freesound.org

 

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Kommentare (4)

Christian - MagaboBlogGoblin

Jetzt aber wirklich das letzte Kommentar: Diversity im Larp Gefühlt ist mein Larp-Umfeld wesentlich diverser als mein P&P, Tabletop oder persönliches Umfeld. Das ist natürlich ein subjektiver Eindruck, der durch unterschiedliche Gruppenzusammensetzungen bestimmt ist. In Schule/Kindergarten trifft man per se mehr heteronormative Familien, mein P&P Umfeld ist sehr überschaubar und Tabeltop leidet einfach unter einem kräftigen Frauen/Diversen-Mangel. Umgekehrt kennt man einfach über Großveranstaltungen mehr Diverse. Die sind aber gerade in Gewandung und Rolle einfach nicht sichtbar. Oft bekommt man die schwulen oder lesbischen Paare erst beim Abbau mit, oder wenn man sich ein paar Jahre regelmäßig 5 Tage bei der Veranstaltung gesehen hat. Auch Asexuelle oder Transpersonen fallen oft nicht direkt auf. Ich führe dass mal darauf zurück, dass im Mittel die LARPer Buntere Vögel sind, als die Mehrheitsgesellschaft.

Christian - MagaboBlogGoblin

Zur Gender-Thematik im Fäntelalter-LARP: Das nehme ich wie von Shelly beschrieben als relativ relaxed wahr, auch wenn Frauen eine natürliche Tendenz haben sich "Frauen"rollen auszusuchen, während einige "Frauen"rollen für Männer eher schwierig umzusetzen sind. Ich selbst spiele als Medicus in einem Umfeld das zu 75% von Frauen geprägt ist, obwohl es keine Zugangshürde gibt, außer dem was man im Kopf hat. Genauso kenne ich genug Kämpferinnen und auch militärische Anführerinnen, mit dem ganzen Spannungsfeld den die unterschiedliche Kommunikation der Geschlechter mit sich bringt. Stutenbissigkeit unter Anführerinnen ist auch nicht unbekannt. Da ganze Thema um RitterIn, Minne und Gunstband kommt häufig durch ein fehlendes Verständis für das Konzept der Minne als "Verehrung des höheren/perfekten Wesens" durch den fehlerhaften, weil kämpfenden Ritter. Also nein, eine Ritterin kann kein Gunstband vergeben, aber sehr wohl eine Edeldame beminnen; Und theoretisch können natürlich Ritter und Ritterinnen auch den Edelherren beminnen - erlebt habe ich das noch nicht :) Vor allem weil die Edelherren sich dann doch eher in andere Rollen setzen und lieber selbst galant zu den Damen sind. Man(n) kommt nicht aus seiner Haut. Um auf das Thema eures Podcasts, den "Genderswap" zu kommen - der fällt Frauen deutlich leichter, da viele Frauen leichter als Mann durch gehen, Eine Bekannte von mir spielt überwiegend sehr wyrde bis feminine Konzepte, geht aber auch sehr toll als männlicher Kammerdiener des 18. Jhr. durch. Männern gelingt das in der Darstellung sehr selten, oder die Rolle ist alles andere als unproblematisch, selbst wenn sie parodistisch gemeint ist. Männer und Frauen (und Diverse) sind zwar gleichwertig, aber einfach nicht gleich. Da kann man wenig swappen. Unabhäng davon, gibt es doch viele ermächtigte Frauenrollen, wie Edeldamen als Landesherrin, Jarlinnen, Feldherrinen oder Hohepriesterinnen die IT Machtpositionen einnehmen. Als nicht ganz unproblematisch habe ich das Nordleute-LARP wahrgenommen, da hier gerne sehr kräftig historisiert wird und auch noch oft eine toxische Männlichkeit reproduziert wird. Trotz Jarlinnen oder Godinnen, die das auch gerne mal übernehmen. Da die direkte Frage an Shelly, wie sei das wahrgenommen hat.

Christian - MagaboBlogGoblin

So, als alter LARPer und sporadischer Hörer muss ich jetzt endlich mal kommentieren. Da er vermutlich länger wird, in mehreren Posts Erst mal Danke! dafür das ihr mit Shelly eine LARPerIn gefunden habt, von der ich mich (als mittel-alter weißer Hetero Cis Papa :P ) voll repräsentiert werde, und welche die deutsche LARP-Szene auch ganz gut dargestellt hat. Vor allem die zunehmende dominaz von DKWDDK. (Du kannst, was du darstellen kannst) Meine Damen Judith und Lena, gute Wahl, denn Ich vermute mal, mit eurer bisherigen Rollenspielansätzen und Präferenzen werdet ihr mit dem Gros der deutschen LARP-Szenen nicht ganz froh werden. Schnuppert aber gerne mal wieder rein. Viel LARP kommt immernoch aus der Pfadfinder-Romatik, aber es gibt auch gaaaaanz andere Ansätze Zum Thema: Free-Form LARP aus der Sicht ambiente-affiner deutscher LARPer(Innen) hat mal Mhaire einen sehr erhellenden Blog geschrieben: https://www.orkenspalter-tv.de/2017/09/26/in-amerika-larpen-sie-anders/ Zu einem zentralen Punkt im "deutschen LARP" (das es per definition gar nicht so gigt :) ) hat sich eben die subjektive Naration und das Erleben der Situation entwickelt. Sprich: Ich definiere nicht deine Gesichte, sondern nur meine, trage aber gerne zu deiner bei. Und: Spiel es aus, du Sau! - wenn man Nachtwache hält, erlebt man die ganzen Eindrücke einer Welt bei Nacht, inklusive Langeweile, Kälte, suspekten Ereignissen und angenehmer Gesellschaft. Wenn man zusammen am Lagerfeuer sitzt und über Glauben und Krisen philosophiert, sitzt man wirklich da und bespricht das - in einem fiktiven Kontext. Wenn man in einer Schlacht steht, spürt man wirklich das Adrenalin, die Dynamik großer Gruppen und auch Erschöpfung. Und wenn man jemanden verarztet, spielt man wirklich das Verbinden, Festhalten oder wühlen im Gewebe. Das hat meine Präferenzen im P&P massiv verschoben, da ich einige Dinge nun dort eher langweilig finde, umgekehrt ich im LARP auch nicht meine P&P-Abenteuer brauche. Zu regeltechnischen Ansagen und Magie: Die Kunst besteht darin, diese auch darzustellen, was nicht nur über Props geschieht. Statt einem regeltechischen "Call" kann ich auch dem Gegenüber meine Zauberwirkung klar machen - daher auch die eher zunehmende Ablehnung von "effektiver" Kampfmagie. Wer heute noch in der Schlacht bei jedem Hieb "Heilig 2" ruft, macht sich meist eher lächerlich. Wenn ich aber als Priester zuvor mit anderen Gläubigen einen Streitkolben gesegnet habe und dieser unter lauten Gebeten gegen die untoden Horden geschwungen wird zusammen mit Rufen wie "Möge dieser gesegnete Stahl deine Erlösung sein" kommt das wieder gaaaaanz anders. Mein Spiel ist nur ein Angebot an das Gegenüber, als Opfer entscheidet es über den Effekt (Opfer-Regel) Also auch wenn man immer eine sehr klare Trennlinie zwischen sich und seinem Charakter ziehen sollte, hilft es mit dem Charakter "eins zu werden". Sonst würde man mir nicht sagen, dass ich zwar einige Charaktere spiele, mein alter Gelehrten-Priester aber "bin".

Alrik

Kein Medienthema diesmal schade. Hatte gehofft ihr würdet vlt über die dritte Season Dragon Prince reden weil es auch im Podcast mehrfach erwähnt wurde oder vlt. eines der Bücher aus der Challange vorstellen.

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