Episode 13 - Toxische Männlichkeit im Rollenspiel

Shownotes

Mit unseren Gästen Frank Reiss und Christian Vogt sprechen wir über das Thema toxische Männlichkeit. Wir stellen vor, was unter dem Begriff zu verstehen ist und warum toxisch männliches Verhalten Männern und allen anderen schadet. Natürlich reden wir auch darüber, was das Ganze mit Rollenspiel zu tun hat, warum RPG eine Chance sein kann, eingefahrene Männerbilder aufzubrechen - und welche Rollenspiele sich besonders eingehend damit beschäftigen.

Scene on Radio-Podcast: Men

Toxic Masculinity in der Geek Feminism Wiki

Boy's don't cry von Jack Urwin

Achtung, Amazon-Link: Love and War - How Militarism Shapes Sexuality and Romance

Der Blogartikel zu The Watch

Bite me

Behind the Masc

#Feminism: Shoutdown to Launch

Outro-Musik: Free Music Background Loop 1 von Slaking_97 auf Freesound

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Kommentare (15)

Felix

Leider habt ihr eine große Chance verpasst, die reale Gegenseite einzuladen. Die Männer, die ihr eingeladen habt weichen nur marginal von eurer Meinung ab. Der Podcast ist daher leider eher Selbstbeweihräucherung und patriarchale Lehrstunde, als fruchtbare Diskussion. Grenzt an Frontalunterricht wie im 19. Jahrhundert. Das männliche Eigenschaften überwiegend positiv dargestellt werden (ca. 3:40) ist meiner Erfahrung nach nicht der Fall. Männer gelten als aggressiv, trottelig, skrupellos, gewalttätig, rücksichtslos, verbrecherisch, triebgesteuert und neuerdings auch als toxisch. Das einfach wegzuwischen ist sexistisch. Bitte macht mal eine extra Folge zum Patriarchat. Ich versteh nämlich nicht was das sein soll. Frauen hatten immer einen großen Einfluss (positiven und negativen) auf mich und meine Umwelt. Eine männliche Vorherrschaft kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Johann

Das Gegenteil von toxischer Männlichkeit dürfte "friedliche Männlichkeit" sein - habe dazu die Webseite "menforpeace.org" entdeckt, aber das schaut nicht sehr professionell aus - und dann gibt es natürlich die White Ribbon Kampagne von Männern gegen Gewalt an Frauen - in rund 50 Ländern weltweit ... LG Johann

Judith

@andrea, ja, genau, ich meinte, was Cifer sagt! :D Danke für eure zahlreichen Rückmeldungen! Und @Cifer: Super Beispiel! Danke dafür!

Cifer

@Andrea Ich denke, das ist soweit schon bekannt. Aber soweit ich mich erinnere, brechen auch diese fünf (oder sieben) grundlegenden Kategorien zusammen, sobald man die westliche Tradition des Geschichtenerzählens verlässt. @Topic Mal wieder eine spannende Folge. Was das Auftreten von TM im Rollenspiel angeht, habe ich glaube ich noch eine passende Situation: die Frage nach der Flucht bzw. der Niederlage. In vielen Rollenspielgruppen ist nicht so wirklich vorgesehen, dass man versagt - Kämpfe sind zum Gewinnen da und im Spieldesign sind oftmals wenige Möglichkeiten für relevante negative Konsequenzen außer dem Charaktertod angelegt. Das macht dann auch schwer, als SL den Unterschied zwischen "Das ist eine Herausforderung, in der ihr als Underdogs gegen alle Wahrscheinlichkeit siegt" und "Das ist eine Herausforderung, wo die einzig sinnvolle Option die Flucht ist" rüberzubringen.

Pixelfärberin

@JyGer Der Begriff "Toxische Männlichkeit" ist kein Begriff aus dem Feminismus, sondern entstammt der Männerbewegung aus den 80ern, die Männer nicht länger auf Krieger oder König reduzieren wollte und will.

der Lachwitz

Danke für diese erhellende Episode. Da waren tatsächlich gleich zwei Sachen bei, die mir im Moment stark durch den Kopf gehen. Zum einen, das man doch das RP nutzen kann/sollte(?) um mal was anderes zu spielen. Das probiere ich grade selbst noch, auf eher wakligen Beinen, indem ich mir mal einen eher als Schläger orientieren Charakter gebaut habe. Zum anderen sitze ich grad noch an einer Art Spieltagebuch in dem mein Charakter die Erlebnisse nachträglich kommentiert und in dem ich eben auch seine mögliche Zuneigung sowohl zu weiblichen als auch männlichen Figuren zeigt. Immerhin spielen wir Cyberpunk anno 2090, wo, wenn nicht da, sollte die Geschlechterzuordnung noch die letzte von allen Rollen spielen? Ich hoffe das bald auch am Spieltisch umsetzen zu können, da ich zum Glück auch eine Runde habe, die sowas mit trägt und eben nicht, wie schön im Podcast erwähnt, durch negative Kommentare runtermacht. Es wird dennoch ein Experiment mit einem großen Sprung über den eigenen Schatten. Da sehe ich wie sehr ich selbst in diesen Mustern einfach festgefahren bin. Euer Podcast hat mir auf jeden Fall viele gute Ideen und eben auch noch etwas den Mut dazu gegeben, an dem Thema weiter dran zu bleiben und sehen was man im Spiel da alles rausholen kann. Danke dafür und bis zum nächsten Mal :)

Andrea

Ich denke, es ist nicht so gemeint, dass der Autor nur 5 Typen von Geschichten kennt, sondern dass sich ALLE Geschichten, die es gibt, in 5 Kategorien einteilen lassen. Diese Kategorien sind allerdings SEHR breit gefasst und lassen sich auch jeweils noch in Unterkategorien aufteilen. Lesetipp: Christopher Booker, The Seven Basic Plots.

Judith

Lieber Hendrik, danke für deinen Kommentar! Christian meinte in der Folge nicht She-Ra, sondern Teela! :D Vielleicht hat er es undeutlich gesagt oder sich versprochen, aber die Figur, die er im Spiel darstellen wollte, war Teela. ;) Beste Grüße Judith

Hendrik

Hi liebe Leute. Danke für die Folge. Als jemand der als im Sinne der Gesselschaft sehr unmännlich geltender Mann, der sein Leben lang mit toxischer Männlichkeit zu kämpfen hatte, und im Rollenspiel ein Hobby gefunden hat in dem das weniger stark ein thema ist als anderswo, fand ich euer Gepräch sehr gut. Es zeigt ganz gut wo wir stehen und wo wir schon sein könnten. Ich muss euch aber dennoch auf eine Kleinigkeit aufmerksam machen: Meine sozial geprägte männliche Nerdehre verlangt es. She-Ra ist nicht das Loveinterest von He-Man sie ist seine Zwillingsschwester. Die Entstehungsgeschichte von She-Ra wäre vielleicht eine eigene Folge wert. Die ist sowohl in Eternia als auch in der echten Welt ziemlich hanebüchen. Stellenweise aber auch überaschend feministisch. Weiß auch nicht wie das da reingeschmugelt wurde.. das blind Huhn vielleicht. Naja liebe Grüße macht weiter so. Hendrik

Frosty

Hallo ihr beiden, ich wollte mich eigentlich bei Twitter an euch wenden, aber ich kann euch leider keine PM schreiben (bei Judith hatte ich das Problem auch schon) Eine Mitspielerin hat mich gebeten mal einen Livestream zum Thema Sexismus im Rollenspiel zu machen und ihr würde euch beide gerne mal dazu einladen. Termin habe ich noch nicht, aber ich glaube ihr seid eigentlich gute Kandidaten um mal mit euch über den Tellerrand zu blicken. Habt ihr Lust dazu auf meinem YT Kanal mal etwas darüber zu reden? Gerne auch einige Dinge zu LGBTQI+, da ich den Vortrag von Lena dazu auf der Nordcon ziemlich gelungen fand und selber leider wenig mitreden kann. LG Frosty - Chris

Geisterpirat

Es ging mir weder um den Wunsch, Anti-Feministen einzuladen, noch darum, euch vorzuschreiben, wie ihr euren Podcast zu gestalten habt. Aber wenn man (wissenschaftliche) Theorien/Positionen anführt, schadet es sich nicht, diese z.B. durch die Betrachtung (vielleicht auch nur in Nuancen) anderer/gegenläufiger Theorien/Positionen kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen, selbst wenn man dann am Ende trotzdem der ursprünglichen Theorie zustimmt. Ich bin zwar kein Profi in Sachen gender studies, weiß aber, aufgrund diverser universitärer Seminare zum Thema, dass es auch in diesem wissenschaftlichen Bereich durchaus konträre Positionen/Theorien/Studien zu diversen Themen gibt. Daher glaube ich, dass ein gewisser Grad an Multiperspektivität und kritischer Distanz die in eurem Podcast vorgetragenen Aspekte/Argumente und damit auch euer Anliegen sicherlich eher stützen, als untergraben würde. Und das ist auch nur meine, einzelne, persönliche Meinung. Was ihr aus dieser Position macht und ob ihr diese als Denkanstoß zur Gestaltung eures Podcasts berücksichtigt, ist euch überlassen.

Judith

Lieber Geisterpirat, postest du das auch anderen Rollenspielpodcasts drunter, die sich bei Themen einig sind, Spiele einmütig besprechen und sich keine "Gegenposition" einladen? Wir hosten jetzt seit über einem Jahr einen feministischen Podcast, der online geht und dann zur freien Diskussion steht. Wir müssen mit Diffamierungen rechnen und leben. Der Podcast ist genau an dem Zeitpunkt öffentlich und steht zur Diskussion frei, wenn wir ihn online stellen. Davor ist er unser geschützter Raum. Welche Folgen und Themen wir wie planen, wen wir uns als Gast einladen, wie wir diskutieren, was wir zitieren - ist up to us. Wir werden uns sicher nicht Anti-Feministen in den Podcast einladen, damit du uns hörbar findest. Wir setzen uns als Frauen, die Rollenspiel und Phantastik kritisch beleuchten, schon einem gewissen Risiko aus. Der Rahmen, indem wir diskutieren, bleibt unserer. Wir stecken ihn. Beste Grüße Judith

Geisterpirat

Wie wäre es denn mal, wenn ihr euch Leute einladet, die euren Positionen (zum Teil) widersprechen oder auch mal den Blick über den Tellerrand der Gendertheorie wagt und euch kritisch mit Fremdpositionen auseinandersetzt, damit ein wirklicher Diskurs entstehen kann? Bei vier Leuten, die die gleichen Theorien zitieren und sich gegenseitig nur zustimmen, da sie alle der gleichen Meinung sind, verbleibt dieser Podcast leider auf der „preaching to the converted“ Ebene und ist für mich inzwischen fast unhörbar geworden. Die grundsätzlich interessanten Denkanstöße dieses Podcasts gehen bisher nämlich leider im name- und termdropping und gegenseitiger Zustimmung unter.

Judith

Was wir mit "toxischer Männlichkeit" meinen und dass wir nicht alles Männliche als toxisch sehen, erklären wir mit unseren beiden männlichen Gästen, denke ich, sehr verständlich. Hast du dir die Folge angehört?

JyGer

„Toxische Männlichkeit“ ist ja mittlerweile so ziemlich für alles Böse der Welt verantwortlich. Warum müssen wir respektloses, diskriminierendes, egozentrisches oder wie auch immer unangemessenes Verhalten auf Männer (oder gerne auch den „alten weißen Mann“) reduzieren? Ich beschäftige mich jetzt seit vielen Jahren mit dem Thema und bin es einfach leid, diesen Kampfbegriff eines radikalen Feminismus („Man are trash!“) immer wieder zu ertragen.

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