Sonderfolge - Roll Inclusive

Shownotes

Judith in Doppelrolle, Lena als Nanogame-Autorin und Frank Reiss als Podcast-Gast! Was hat es auf sich mit dem "Roll-Inclusive"-Kickstarter, was bedeuten die ominösen Worte "Diversity und Repräsentation im Rollenspiel", wo könnt ihr mitmachen, was erwartet euch an Stretchgoals, warum tun wir das überhaupt und was waren unsere eigenen "Erweckungsmomente"? Die Sonderfolge zum Essayband!

Der Kickstarter zu Roll Inclusive

Philipps nerdiger und niveauvoller Trashtalk - mit Ask als Interviewgast

Was sind Nano-Games?

Das FeenCon-Panel auf YouTube

"Tachyon Squad" heißt eigentlich Tachyon Squadron (Link zum Fate-Setting)

Der Donnerhaus-Artikel zur Charaktererschaffung

Kameron Hurley auf Patreon

Der 3W6-Podcast

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Kommentare (5)

Judith

Hallo Sarafin, das freut uns aber, vielen Dank für die Unterstützung! Wir müssen mal schauen, was Cons im nächsten Jahr angeht - wir haben die DreieichCon noch vor uns, und danach planen wir mal das nächste Jahr. :)

Sarafin

Ich freue mich so derbe auf dieses Buch!! Ich habe mich auch am KS beteiltigt und bin so froh, dass es trotz der Insolvenz von F&S erscheinen kann. Und ich weiß schon von mindestens drei Personen, die zwar beim KS nicht beteiligt waren, aber neugierig sind es mal zu lesen. Normalerweise bin ich eigen mit dem Verleihen meiner Bücher - hier dann eher nicht. Und vielleicht bestellt es ja der ein oder andere doch noch vor. :) Ach, es ist so schade, dass ich es dieses Jahr auf keine Cons schaffe - ich hätte gerne eure Panels auf NordCon und FeenCon besucht. Macht ihr damit in den nächsten Jahren weiter?

Athair

Ein paar ... Kommentare (leider ohne Angaben zur Abspielzeit): ... also gerade in der Politik ist es doch eher so, dass "gutes Aussehen" eher Karriere-Hindernis für Frauen ist. (Merkel, Albright, Thatcher, May, ... alles keine Schönheiten.) Dazu habe ich mal ein paar Artikel gelesen. Dabei wirkt der Mechanismus des "guten Aussehens" von Frauen - hier in seiner Umkehrung - ja trotzdem. Ansonsten hab ich eben nochmal ein paar WFRP2-Bücher durchgeblättert und hab festgestellt: Da gibt es jede Menge Figuren mit Narben, Glatzen, schiefen Zähnen, dick, dünn, groß, klein, mit Prothesen usw. in ganz verschiedenem Alter. Bei Frauen schaut es insgesamt schlechter aus und klischee-reicher (im GRW ist es noch OK. Im Career Companion zeigt sich das ungünstiger), allerdings fehlt die "Regel des tiefen Ausschnitts" auffällig und auch "unrealistische sexy Posen bei weiblichen Figuren" habe ich nicht bzw. sehr selten ausfindig machen können. Pärchen kommen so gut wie gar nicht vor. Zölibatäre und "ewige Jungesellen" durchaus. (Was Menschen im asexuellen Spektrum durchaus zu Gute kommt.) Etliche Bilder zeigen Personen, die nicht eindeutig Männer oder Frauen sind. Mich wundert das jetzt nicht sooo, aber überrascht hat es mich doch ein bißchen. Als Erklärungsversuch: Punk und (britische) Gegenkultur der 70er und 80er sind einfach wichtige Einflussgrößen, die immer noch auch auf das Artwork und die Darstellung wirken. (Die schlimme Orientierung an gängigen Schönheitsidealen von Männern, die ich gerade in DSA5 schrecklich finde, fehlt weitgehend.) Gleichzeitig merkt man aber auch die Verbindungen zum Miniaturen-Kriegsspiel und real-historische Bezüge, die dem Spiel auch wichtig sind. Farbige fehlen weitgehend (was auch dem Setting geschuldet ist) [Ich glaub ich möchte zu Diversität in WFRP mal was auf meinem Blog schreiben. Gerade auch bzgl. der Vielfalt der Religiösität in allen Dimensionen. Inklusive solcher erstmal seltsamen Gestalten wie Slaanesh.] Zu der Diskussion um Äußerlichkeiten: Äußerlichkeiten sind durchaus ein Problem. Es gibt Marginalisierungen aufgrund von äußerlich sichtbaren Merkmalen (Hautfarbe, manche Behinderungen) und es gibt solche, die sind unsichtbar (andere Behinderungen, Nichtbinäre, manche Trans-Personen, A- und Bisexuelle, jüdische Religionszugehörigkeit, Sinti/Roma, ...) dagegen sind ziemlich unsichtbar. Warum ist das problematisch? Weil das Gefühl des Anders-Sein und die Mariginalisierung äußerliche und nicht-äußerliche Dimensionen hat. Die Fokussierung auf das Erste schafft zusätzliche Schieflagen. Es verhindert Begegnungen, es vereinzelt beide Arten von marigialisierten Gruppen, es schafft neue Diskriminierungsmuster und Misstrauen (der einen gegen die anderen). Nicht umsonst ist "passing as" eine zentrale Fragestellung von Trans*-Leuten und Nichtbinären. Daraus entstehen spezifische Vor- und Nachteile. Von beidem sind Personen mit deutlich sichtbarer Andersartigkeit nicht betroffen. (Ein früherer Studienkollege von mir, der entfernte afrikanische Wurzeln hat z.B., hatte in seiner Schulzeit aufgrund seiner Hautfarbe immer mal wieder Schwierigkeiten mit Diskriminierung. Im Gegenzug wird er in Mittelmeerländern oder im nahen Osten gern als Einheimischer verstanden und als wir in Umgarn ein Roma-Dorf besucht hatten, wurde er von den Leuten dort gleich "adoptiert". Super spannend mit ihm darüber zu reden und seine Reaktionen miterleben zu dürfen.) Wir sind leider gewohnt, uns an Äußerlichkeiten zu orientieren. Unsere Ansicht, wir könnten von Außen die Homogenität oder Nicht-Homogenität erkennen, wird dadurch, dass es faktisch anders ist, in ihren Grundfesten erschüttert. Damit können viele nicht gut umgehen. (Nicht umsonst stehen Bisexuelle, was sozio-ökonomischen Status und psychische Gesundheit angeht nochmal deutlich schlechter da, als Homosexuelle: https://www.huffingtonpost.com/nicole-kristal/bisexuals-lack-supportand_3_b_9585202.html ) @ Figuren: ... ich hab da einen Lieblings-NSC, der leider nie ins Spiel kam, weil es die Runde nicht lang genug gab. WFRP: Der Spieler hatte einen Zauberlehrling (Amethystorden, Lehre des Todes). Der war riesengroß und überaus schlank/hager. Nun muss man wissen, dass der purpurne Wind die Körper der Zauberer, die ihn nutzen ausmergelt ... Seine Lehrerin, eine hochrangige Magistra und Dozentin an der Amethyst-Akademie, war eine dicke, durchaus attraktive, freundliche, ruhige und selbstsichere Frau. Im Kreis ihrer Kollegen ist sie auf jeden Fall auffällig und ein akzeptierter Exot. Ich fand auch den Kontrast zwischen einem Lehrling, der aussieht als sollte er gerade diesen Magiewind nicht benutzen und einer Magistra, die aussieht als wäre sie von den Wirkungen des Winds unbeeinträchtigt interessant. ... abgesehen davon: Tolle Folge!!

Judith

Hi Alrik, ich denke, Lena und ich haben meist auch in sehr ähnlichem Umfeld Rollenspiel gespielt und kennen das "Phänomen" natürlich. Ja, klar, es ist schon problematisch, bei weiblichen Charakteren das Aussehen an erste Stelle zu setzen und die Rolle an die zweite - das ist aber, denke ich, ein tatsächliches Grundproblem unserer Gesellschaft (also schlicht und ergreifend struktureller Sexismus), und wir sind alle so sozialisiert worden, dass Frauen viel stärker nach dem Aussehen beurteilt werden, selbst in der Politik, in der Wissenschaft etc. Ich finde, es ist schon viel wert, wenn es auffällt und man den Finger drauf legt. Grundsätzlich finde ich, dass man das ansprechen kann - vielleicht macht ihr generell schon mal eine kleine Feedback-Runde, in die man es einbauen kann. Aus meiner eigenen Runde weiß ich, dass wir uns da auch gegenseitig nach und nach sensibilisieren, ohne dass wir den*die andere*n anprangern, das klappt eigentlich ganz gut. Ich glaube, wenn man es erst mal realisiert hat, beginnt man auch stärker drauf zu achten. Ich persönlich finde, dass schlechte Repräsentation nicht besser ist als keine Repräsentation, denn schlechte Repräsentation fördert im Prinzip das Einprägen von Stereotypen. Aber, wie Frank in der Folge auch sagt, wir sind ja alle nicht perfekt, und gerade in der heimischen Runde können wir uns ja auch Schritt für Schritt vortasten; das, was Avery Alder als "Messy Learning" bezeichnet, das fand ich einen ganz erhellenden Gedanken. :) Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Danke für den Kommentar bzw. die Frage!

Alrik

Hi, ist jetzt weniger Kommentar als vielmehr Frage und ich habe kein Twitter. Ich bin weißer heterosexueller Mann, der auch nahezu auschließlich mit entsprechenden Leuten online Pen&Paper spielt (mein deutliches diverseres Umfeld ist nicht so Spiele affin). Mir ist aufgefallen, dass wenn mal ein weiblicher Charakter gespielt wird, dieser meistens extrem attraktiv ist und extrem stark auf soziale Fähigkeiten geskillt ist. Ist jetzt nicht so das sie die ganze Zeit nur versuchen Sex zu haben, aber es ist halt auffällig, das die männlichen Chars zuerst ihre Rolle haben und dann gut aussehen und bei weiblichen andersrum. Ist das problematisch? Und in wie weit sollte man das ansprechen? Ist schlechte repräsentation besser als keine Repräsentation?

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